Als Kindergärtler holte ich mit dem Velo beim Bauer die Milch und kehrte öfters mit halbleerem Milchkesseli nach Hause zurück, da auf halbem Weg eine Schotterpassage wartete.
In der ersten Klasse kriegte ich ein 20“ 3-Gangrad geschenkt, welches mein Vater zusätzlich mit Rennlenker pimpte, schliesslich war schon der Grossvater Rennfahrer beim Radsportverein Kriens gewesen. Eigenhändig demontierte ich kurzerhand Schutzbleche und Gepäckträger, damit es ein richtiges Rennrad wäre, worüber der Papa wenig begeistert war. Später würden wir zusammen in den Schulferien wochenweise Touren mit Gepäck unternehmen, die bis in die Nachbarländer führen.
In den Siebzigerjahren grassierte in den USA der BMX Boom und drang Anfangs Achziger bis in unser Quartier in Willisau vor. Als Abwechslung zum Turnverein versuchten wir diesen Trendsport mit gestrippten Kinderrädern und Holzrampen nachzuleben. Mein Kumpel kriegte dann eine richtige BMX-Ausrüstung und fuhr fortan auf der Bahn in Malters. Mir blieb diese Möglichkeit leider verwehrt. Anstatt dem PTR Trickteam eiferte ich also weiterhin Laurent Fignon nach und fuhr bis 14 beim Veloklub Pfaffnau Rennrad, dies war die Zeit des Swiss Velo Handicaps. Im Winter machte ich auf dem selbstgebauten Skibob (Snowbike) die Pisten unsicher.
Das MTB-Virus befiel mich bei meiner ersten Geländefahrt mit dem ehemaligen Giro Bergpreisgewinner (1978) Ueli Sutter. 1985 montierte ich während den Sommerferien in der Villiger Fahrradfabrik Reifen. Aus dem Verdienst gab es einen Miyata Ridgerunner. Anfang 1986 entdeckte ich im Tour Magazin das Bild vom Mountain Klein (importiert von Schauff). Ich war begeistert und kaufte selbiges 1987 bei Pionier Butch Gaudy an der Muristrasse in Bern. Es folgte meine erste Rennerfahrung in Hasle-Rüegsau und dann im August gings mit Butch und Hans Ledermann nach Villard de Lans (F) an die WM. Ich landete bei den Junioren auf dem sechsten Platz (1. Filip Meirhaeghe). Bei den Herren siegte Ned Overend vor Legende Joe Murray. Einen grossen Teil der Strecke bewältigte ich im Schlepptau der Ikone Jacquie Phelan. Das Mountainbike-Fieber hatte mich endgültig erfasst. Ich trat dem ersten Mountainbike-Club der Schweiz bei, dem MTB Club Egg, welcher jahrelang das 24h Rennen Eschlikon durchführte. 1988 in Crans-Montana konnte ich endlich mein grosses Idol John Tomac life sehen. In der Americaine vom Samstag zeigte er sein ganzes Können. Ich war so schwer beeindruckt, dass ich mich nach dem Rennen fast nicht getraut hätte ein Autogramm zu verlangen. Bendicht Luginbühl brach mit seiner offenen Art das Eis und seither bin ich stolzer Träger eines Helms mit Tomac Unterschrift.
Es folgte der logische Wechsel vom „Zahnarzt-Klein“ auf ein „hardcore“ Yeti FRO, welches zu meinem Erschrecken nach kurzer Zeit zerbröselte.
2007 kam der Entschluss dieses Yeti (klick) zu restaurieren. Bei der Suche nach „period correct parts“ kam die Freude an den 80er Starrbikes zurück. Seither werden diverse Modelle wieder auf den Trails bewegt.
Bikes
-> 1985 Mountainklein
-> 1985 Mantis XCR Composite
-> 1987 American Breezer
-> 1987 Merlin Mountain
-> 1988 GT Avalanche
-> 1988 Klein Pinnacle
-> 1988 Yeti FRO
-> 1989 Klein Topgun
-> 1989 Marin Team Titanium
-> 1983 FAT Chance 8322 (sold)
-> 1983 Fisher Competition (sold)
-> 1983 Salsa (sold)
-> 1986 Cannondale SM600 (sold)
-> 1986 Yeti FRO (sold)
-> 1990 Bontrager OR (sold)